Das Lied vom Home-Office – Blues.
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Home-Office nicht mehr nur bei Selbstständigen und Freiberufler:innen Arbeitsalltag. Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, zieht sich mittlerweile durch viele Berufsfelder und Anstellungsverhältnisse.
Wo wir Selbstständigen früher um diese Freiheit beneidet wurden, zeigt sich jetzt aber ein Punkt, der Realität werden kann, wenn man das Home-Office einfach nur so ‚passieren‘ lässt: Einsamkeit und soziale Isolation.
Ich arbeite bereits seit 2009 im Home-Office. Zunächst als Angestellte in einem internationalen Team, heute als Unternehmerin (ausgewandert nach Fuerteventura).
Am Anfang gefiel mir die Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten wahnsinnig gut. Das änderte sich aber nach einiger Zeit, denn so ganz ohne Kolleg:innen fühlte ich mich an manchen Tagen tatsächlich einsam.
Dazu kam, dass sich mein Chef in meinem Bereich nicht auskannte und sich voll und ganz auf mich verließ. Ich hatte dadurch zwar viele Freiheiten, aber auch niemanden, mit dem ich mich über Ideen oder Probleme austauschen konnte.
So oder so ähnlich geht es vielen im Home-Office, egal ob fest angestellt oder selbstständig.
➔ Dank meiner damaligen Unzufriedenheit, suchte ich beizeiten nach Wegen aus dieser Misere. Von meiner jahrelangen Erfahrung und ganz vielen selbsterprobten Tipps und Strategien profitierst du in diesem Artikel.
Das Arbeiten aus dem Home-Office hat Schattenseiten, die wir nicht unterschätzen sollten. Auf der einen Seite ist da zwar eine gewisse Freiheit und Flexibilität, auf der anderen Seite wächst da aber möglicherweise Einsamkeit und soziale Isolation.
Menschen sind soziale Wesen und Einsamkeit macht krank.
Jede:r von uns braucht soziale Kontakte und einen regelmäßigen Austausch mit anderen Personen, auch außerhalb der eigenen Familie. Dabei ist es egal, ob man extrovertiert oder introvertiert ist, wobei introvertierte Selbstständige und Angestellte mehr Energie aus Rückzug und Ruhe ziehen.
Was im Home-Office aber manchmal fehlt, ist das Gefühl von Gemeinschaft. Dieses Gefühl der Gemeinschaft ist wiederum nicht per se mit Büroarbeit oder einer Festanstellung verbunden, denn auch dort kann es an Zugehörigkeit und Freundschaft mangeln.
Stattdessen geht es darum, aktiv zu werden und soziale Integration aktiv selbst in die Hand zu nehmen.
Auch wer, wie ich, gerne im Home-Office arbeitet und sich nicht unbedingt einsam fühlt, sollte sich regelmäßig mit Gleichgesinnten austauschen und ab und zu den Arbeitsort wechseln.
Wir Selbstständige haben zudem ganz andere Herausforderungen, bei denen uns Freund:innen und die Familie zuhause nicht weiterhelfen können.
Was tun gegen Einsamkeit im Home-Office?
Die folgenden Tipps helfen dir dabei, Orte der Gemeinschaft zu finden, Gleichgesinnte zu treffen und Austausch zu fördern. Für mehr Geselligkeit, Produktivität und ein gutes Gefühl.
Über die Home-Office Vor- und Nachteile im Allgemeinen, schreibe ich im verlinkten Artikel.
CoWorking-Spaces sind eine ideale Alternative zum Home-Office.
In den größeren Städten – und mittlerweile sogar auf dem Land – gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und tolle Konzepte. Auch CoWorking-Spaces mit Kinderbetreuung, Yoga oder inspirierenden Community-Events sind keine Seltenheit mehr.
Die Preisstaffelungen samt Ausstattung sind dabei ganz unterschiedlich. Neben einem Platz fürs CoWorking kannst du meist auch Meeting-Räume für größere Besprechungen oder geschäftliche Termine buchen.
Dem Plausch beim Büro-Kaffee steht ebenfalls nichts mehr im Weg.
➔ Tipp: Netzwerken lernen mit Erfolg! Wirkungsvolle Tipps, um richtig (!) zu netzwerken
Virtuelle Coworking-Communities sind die digitale Alternative zu Tipp #1. In entsprechenden virtuellen Räumen kann man parallel arbeiten und sich einer Gruppe Gleichgesinnter anschließen.
So eine Möglichkeit haben wir auch in unserem Team bei she-preneur. Da wir alle remote arbeiten, findet einmal im Monat (oder nach Bedarf) ein CoWorking-Treffen statt, bei dem wir gemeinsam an unseren Projekten arbeiten, uns austauschen oder in kleinen Gruppen gezielt Fragen und Vorhaben durchgehen.
Als virtuelles CoWorking-Office nutzen wir Gather.
Wo findest du solche virtuellen CoWorking-Communities? Durch Mundpropaganda, Nachfrage bei Kolleg:innen und Businessfreund:innen, selbst initiiert oder in thematisch passenden Facebook-Gruppen (schau dir gerne meine she-preneur Community (für selbstständige Frauen) an).
Für ein bisschen Abwechslung im Arbeitsalltag kannst du deinen Arbeitsplatz ab und zu in ein Café oder in eine Bibliothek verlagern.
An einem anderen Ort ist man oft produktiver, weil man keine anderen Aufgaben findet, die noch erledigt werden müssen. Zudem steigt die Kreativität.
Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen, ist extrem wichtig und unterstützt dich dabei, deine eigenen Ziele schneller zu erreichen.
Du kannst dich dafür z. B. einer Mastermind-Gruppe anschließen oder selbst eine gründen.
➔ Tipp: Den Fokus auf Gemeinschaft in einer Gruppe Gleichgesinnter legen wir in meinem Gruppenprogramm Grow Your Impact.
Wir entwickeln hier nicht nur individuelle Business-Strategien, sondern fördern aktiv den Austausch und die Zusammenarbeit aller Teilnehmerinnen.
Wenn das nach dem klingt, was du gerade brauchst (um der Einsamkeit im Home-Office zu entfliehen), dann melde dich unverbindlich für ein persönliches Gespräch mit mir an.
Vor allem in größeren Städten finden regelmäßig Meet-Ups und andere Netzwerkveranstaltungen für Selbstständige (auch explizit für selbstständige Frauen) statt.
Außerdem gibt es Veranstaltungen für unterschiedliche Interessensbereiche, wie z. B. Social Media, Fotografie oder Kunst. Via Facebook, LinkedIn oder Eventbrite kannst du dich über passende Events in deiner Nähe informieren.
Wenn du nichts in deiner Nähe findest, dann nimm es einfach selbst in die Hand! Das habe ich früher nämlich auch gemacht. Mehrere Jahre lang fand in Berlin jeden Monat ein she-preneur Meet-Up statt und jedes dieser Treffen war wundervoll inspirierend, bereichernd und super entspannt.
➔ Tipp: Habe immer deine Elevator Pitch Selbstpräsentation parat.
Auf Seminaren, Weiterbildungen und Messen kannst du nicht nur deinen eigenen Horizont erweitern, sondern wertvolle Kontakte in kurzer Zeit / auf kleinem Raum knüpfen.
Zudem sind es Termine abseits des Alltags im Home-Office, die lange nachhallen und für eine willkommene Abwechslung sorgen.
➔ Tipp: Messebesuch [Guide] » Mit diesen 6 Tipps wird dein Besuch zu einem vollen Erfolg
Pausen sind extrem wichtig – nicht nur für die eigene Produktivität, sondern auch fürs innere Gleichgewicht.
Versuche so oft wie möglich am Tag vor die Tür zu gehen. Sei es zum Einkaufen auf einem schönen Wochenmarkt oder bei einem Spaziergang (vielleicht zusammen mit Freund:innen) in den Wald.
Bewegung egal in welcher Form lädt deine Batterien wieder auf. Wenn du dich dabei einer Sportgruppe anschließt, zum angeleiteten Yoga gehst, einer Laufgruppe beitrittst, hast du parallel soziale Kontakte, deren Wichtigkeit du nicht unterschätzen solltest.
Werde aktiv und nutze die vielen Möglichkeiten, dich mit Leuten zu treffen.
Hybride Arbeitsmodelle sind vor allem für Festangestellte oder freie Mitarbeiter:innen eine Möglichkeit, zwischen Home-Office und dem Büro zu wechseln.
Dabei wird entweder eine bestimmte Anzahl an Büro-Tagen vereinbart oder die Möglichkeit der Präsenzarbeit im Unternehmen wird flexibel offen gehalten.
Workation bedeutet, Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation) miteinander zu verbinden.
Das heißt nicht, dass du in deinem Urlaub arbeiten sollst. Stattdessen bedeutet es, dass du für einen gewissen Zeitraum die Örtlichkeit wechselst und dorthin gehst, wo es ’schön‘ ist. In die Berge, an den Strand, in die Großstadt … an einen Urlaubsort deiner Wahl.
Dort wird ganz normal (oder verkürzt) weitergearbeitet, die Digitalisierung macht’s möglich.
Eine schöne und sinnstiftende Möglichkeit, Einsamkeit im Home-Office zu überwinden, ist das ehrenamtliche Engagement. Du tust etwas Gutes, kümmerst dich gleichzeitig um deine sozialen Kontakte und sorgst für Abwechslung in deinem Business-Alltag.
Nutze die Freiheit, die dir die Selbstständigkeit bzw. das digitale Zeitalter bietet, und finde das richtige Maß an Home-Office / Produktivität und sozialem Austausch.
Wenn du aktiv nach fachlichem Austausch suchst, dann empfehle ich dir folgenden Artikel: Netzwerk für Frauen [Liste]: Diese 10 Netzwerke für selbstständige Frauen solltest du kennen
➔ Dir hat der Artikel weitergeholfen? Dann freue ich mich sehr, wenn du ihn mit Freundinnen oder Business-Partnerinnen teilst. Sende dazu einfach den Link weiter oder verlinke den Artikel super gerne in deinem Blog.
Alles Liebe,
Deine Tanja
Du möchtest dir ein erfüllendes Online-Business aufbauen, das dir ermöglicht, frei, unabhängig und selbstbestimmt zu werden und einen Beitrag zu leisten?
Alles Wichtige dazu findest du auf meinem Blog sowie via Facebook, Instagram oder LinkedIn. Folge mir dort für wöchentliche Businesstipps, die dich garantiert weiterbringen. Du lernst von meinen Erfahrungen als Unternehmerin und kannst viele Impulse mitnehmen, mit denen dein Business online wächst.
